Zu wissen es ist ... ein echter Brillant. Damit ihr genau wisst, ob ihr einen fairen Preis erhalten habt oder einem günstigen Angebot mit schlechter Qualität zum Opfer gefallen seid, findet ihr hier alles, was ihr wissen müsst, wenn ihr einen Brillanten kaufen wollt.
Denn es gibt viele beim ersten Blick unsichtbare Qualitätsmerkmale, die sich auf den Wert des Diamanten und damit auch auf den Preis des Schmuckstücks auswirken.
Wir erklären euch, warum Brillanten einen so unterschiedlichen Preis haben und ein großer Diamant manchmal sogar weniger Wert sein als ein Stein, der um ein Vielfaches kleiner ist.
Diamanten entstanden vor Millionen bis Milliarden Jahren aus reinem Kohlenstoff in etwa 150 Kilometern Tiefe durch hohe Temperaturen und extremen Druck. Deshalb sind sie so selten zu finden, denn nur Vulkanausbrüche befördern sie an die Oberfläche.
Ein Brillant ist ein brilliant geschliffener Diamant
Dieses Wortspiel erklärt euch die häufige Verwechslung der Begrifflichkeiten.
Ein Brillant (sprich "Brilliant" [brɪlˈjant]) hat seinen Namen aus dem Französischen (frz. Adjektiv "brillant" [bʀijɑ͂] bedeutet "glänzend"). Im Englischen gibt es das Adjektiv "brilliant", was ebenso "glänzend" bedeutet, aber nichts mit den funkelnden Steinchen zu tun hat.
Brillanten oder Diamanten – was ist der Unterschied?
Der Brillant ist ein Diamant, der mit bestimmten Facetten kreisrund geschliffen wird. Der Schliff ist es also, der einen Diamanten erst zum Brillanten macht.
Der Brillantschliff wurde 1910 entwickelt und brachte die Diamanten durch seine außerordentliche Lichtbrechung so richtig zum Funkeln. Der Stein erhält beim Schleifen seine runde Form, in der sich das Licht in den mindestens 57 Facetten, die diesen besonderen Schliff auszeichnen, in den verschiedensten Farben bricht.
Ist ein Diamant in einer anderen Weise geschliffen (zum Beispiel: Oval-, Marquise-, Tropfen-, Herz-, Prinzessin- oder Smaragdschliff), ist es kein Brillant. Denn jeder Schliff hat zwar seinen eigenen Charme, aber das besondere Funkeln erreicht man nur mit dem sehr speziellen Brillantschliff, der nur von den besten Spezialisten ausgefüht wird.
So wird auch schnell klar, dass die Art und Form des Schliffes über die Qualität des Brillanten entscheidet.
Tipps
Wie erkenne ich einen echten Brillanten?
damit garantiert nichts schief geht
Juweliere haben in der Regel einen Diamanttester. Legt man ihn darunter, zeigt er direkt an, ob es sich um einen echten Diamanten oder eine Fälschung handelt. Durch diesen kostenfreien Service findet ihr ganz schnell heraus, was in eurem Schmuckstück verarbeitet wurde.
Wer selbst seinen Diamanten auf Echtheit testen möchte, hat folgende Möglichkeiten:
- Echte Diamanten haben ab einer bestimmten Größe eine Laserinschrift als Qualitätssiegel, die man unter dem Mikroskop oder einer Diamantlupe sehen kann.
- Gefälschte Diamanten haben durch den Gebrauch entstandene Kratzer oder ihre Spitze ist nicht ganz gerade. Ein echter Diamant ist so hart, dass dies niemals passieren würde.
- Hat ein Stein keine Verunreinigungen, wenn man ihn unter dem Mikroskop betrachtet, ist es kein Diamant, denn jeder Diamant hat Einschlüsse – Flecken und Risse auf der Oberfläche oder im Inneren des Steines.
- Ein falscher Diamant wiegt mehr als ein echter Diamant in gleicher Größe. Lässt man also beide Steine gleichzeitig in ein Glas Wasser fallen, wird der echte Diamant schneller zu Boden sinken als eine Fälschung.
- Legt man den Brillanten auf ein Dokument sollte der Buchstabe nicht gut lesbar sein. Bei unechten Diamanten kann man den Buchstaben klar erkennen.
- Den Feuertest überstehen nur echte Diamanten: Erhitzt man den Stein mit einem Feuerzeug für 30 Sekunden und taucht ihn anschließend in kaltes Wasser, wird er nicht zerbrechen. Ein gefälschter Diamant schon.
Brillanten kaufen
Das bestimmt den Wert eures Brillanten
Dies sind internationale Standards
Der tatsächliche Wert eines Brillanten hängt von der Gesamtbetrachtung der "4 C" ab: Cut, Colour, Clarity und Carat (also Schliff, Farbe, Reinheit und Gewicht).
1 | Carat: Wie groß und schwer ist der Brillant?
Das Gewicht – und nicht die Größe – bestimmt die Carat (ct.) des Diamanten, welches bis auf 1/100 genau gemessen wird. Ein Carat ist festgelegt auf 200 Milligramm.
Ein Brillant mit einem Karat entspricht in etwa einem Durchmesser von 6,4 mm. Wer jetzt aber meint, dass ein Halbkaräter demnach 3,2 mm Durchmesser hat, liegt falsch. Denn der Durchmesser verändert sich durch die Form unproportional zum Gewicht. So erklärt sich auch, dass ein Zweikaräter ungefähr einen Durchmesser von 8,2 mm hat.
Damit ihr euch die Größe der Brillanten besser vorstellen könnt, hier eine Grafik, die es euch verdeutlicht:
Die Carat-Zahl vieler kleiner Brillanten wird zusammengezählt
Ist ein Schmuckstück mit mehreren Brillanten besetzt, wird stets die Gesamt-Carat-Zahl angegeben. Bei Trauringen oder Verlobungsringen bieten sich beispielsweise Diamanten von 0,001 bis 0,01 ct. an. Hat der Ring insgesamt 20 Steine in 0,01 ct, ist seine Caratzahl 0,2 ct.
Was wiederum bedeutet, dass Ring mit vielen kleinen Steinen die gleiche Carat-Zahl haben kann wie ein Solitär (Ring mit einem einzelnen Stein).
Die Steingröße kann optisch je nach Fassung beeinflusst werden. Hierzu verraten wir euch alle Tipps in diesem Beitrag:
Wie viel kostet ein Carat?
Der Preis ist abhängig von den weiteren Merkmalen der Brillanten. Deshalb ist es schwierig, eine pauschale Aussage zu treffen. Für eine gute Qualität kann man 5.000 € kalkulieren (als "Hausnummer" zu betrachten).
Ein Carat aus kleinen Steinen ist preiswerter
Wichtig ist aber zu wissen, dass sich der Wert der Steine auf das Gewicht der einzelne Steine bezieht – nicht das Gesamtgewicht. Ein großer Brillant mit 1 Karat kostet also wesentlich mehr als vier Brillanten mit je einem viertel Karat.
Dies liegt daran, dass der 1 Karäter seltener, schwieriger zu finden und wesentlich schwieriger herzustellen ist.
2 | Clarity: Die Reinheit des Brillanten – kann ich das sehen?
Die Reinheit eines Diamanten bestimmt den Wert des Brillanten in großem Maße, denn jeder Stein – er ist schließlich ein Naturprodukt – enthält in der Regel zumindest winzig kleine Unreinheiten.
Somit ist es etwas ganz Außergewöhnliches, einen lupenreinen Diamanten, nahezu ohne Einschlüsse, zu finden. Und je seltener etwas ist, desto wertvoller ist es auch.
Bewertet werden die verschiedenen Reinheitsgrade in einer international gültigen Klassifizierung mit unglaublich vielen Abstufungen von „lupenrein“ (IF) bis hin zu „Einschlüsse mit dem bloßen Auge erkennbar“ (P2), um sie für jedermann in gleicher Weise klassifizieren zu können.
Aber ganz ehrlich: Für den Laien-Betrachter ist der → optimale Schliff wesentlich wichtiger. Denn wenn ihr die Einschlüsse nicht mit bloßem Auge sehen könnt, definieren sie zwar den Wert aber nicht die Optik eures Brillanten.
3 | Colour: Je weißer der Brillant desto wertvoller
Besonders wertvolle Brillanten in kräftigem Blau oder Pink zählen zu den teuersten der Welt.
Bei weißen Diamanten sinkt der Wert jedoch bei den geringsten Verfärbungen. Ist der Diamant farblos, ist er deshalb am wertvollsten.
Wichtig ist hierbei zu wissen: Das Maß aller Dinge sind dabei zertifizierte Mustersteine. Denn nur im direkten Vergleich nebeneinander können alle Betrachter das gleiche Ergebnis als DStandard definieren.
Dies kann man mit Papier vergleichen: Bei den meisten weißen Papieren sind wir der Überzeugung, es handle sich um reinweißes Papier. Aber weit gefehlt: Legt man allerdings andere Papiere neben weißes Druckerpapier, sieht man erst, dass das Papier eventuell etwas bläulicher oder gelblicher ist. Es handelt sich hierbei um feinste Nuancen. So ist es auch bei Brillanten.
Aber auch hier gilt: Da ihr sehr wahrscheinlich keine Mustersteine in der Schublade habt, werdet ihr diesen Qualitätsunterschied nicht wahrnehmen können. Ihr merkt es lediglich am Wert.
4 | Cut: Der Schliff bringt den Brillanten zum Funkeln
O.K. Wir wissen ja bereits, dass der Diamant erst durch seinen Schliff zum Brillanten wird. Aber warum ist der Schliff so essentiell bei der Definition des Wertes? Ganz einfach: Wenn der Diamant nicht absolut perfekt geschliffen und poliert ist, wird er niemals seine außergewöhnliche Brillanz entwickeln können.
Aber was bedeutet das, wenn man den Stein betrachtet? Lasst und das einmal genau ansehen:
Der Schliff eines Brillanten bezieht sich zum einen auf die Form sowie auf die Qualität des Schliffs.
Die Form unterscheidet sich in Proportion und Symmetrie. Diese ist nämlich für die Lichtbrechung und somit das Funkeln verantwortlich. Wenn der Brillant zu tief oder zu flach ist, wird das Licht, das durch die Krone eindringt, nicht reflektiert.
Deshalb hat nur ein gut geschliffener Diamant eine perfekte Lichtreflexion, da das Licht in optimalem Winkeln in den Stein eindringt und reflektiert wird.
Die beste qualität
Das müsst ihr beim Kauf von Brillanten beachten
Das sind die wichtigsten Tipps
Theorie hin, Theorie her. Letztendlich entscheidet ihr, ob euch das, was ihr seht, auch gefällt.
Es hängt schließlich kein Reinheitsgrad-Etikett an eurem Ring. Und wer mag beurteilen, dass der Stein, der so wundervoll in eurem Ehering funkelt, Einschlüsse hat oder nicht?
Aber ihr müsst wissen, ob der Preis, den ihr zahlen sollt, berechtigt ist. Den ihr wollt keinen minderwertigen Brillanten oder gar ein Imitat mit dem Preis eines Top-Steins bezahlen.
Wird ein Brillantring also zu einem verlockend günstigen Preis angeboten, muss man sicher sein, was man tut. Deshalb verraten wir euch hier noch ein paar Tipps, die euch bei der Betrachtung helfen.
Brillanten kaufen: Nicht ohne Zertifikat!
Mit den oben genannten Tests könnt ihr euch selbst ein Bild darüber machen, ob eure Brillanten echt sind. Um absolut sicher zu sein und den Wert des Brillanten feststellen zu können, ist jedoch ein Zertifikat unerlässlich.
Ein seriöser Juwelier stellt euch immer ein Zertifikat über den Kauf des Diamanten aus. Darauf ist die Qualität und die Eigenschaften des Edelsteins erfasst.
Das bekannteste und renommierteste Labor zur Untersuchung von Diamanten ist das Gemological Institute of America (GIA), die 1940 einen internationalen Standard zur Klassifizierung und Qualitätsbeschreibung von Diamanten konzipiert haben.
→ So sieht ein GIA Diamanten Zertifikat aus
Weitere international anerkannte Zertifikate sind diese Organisationen:
- Hooge Raad voor Diamant (HRD)
- American Gem Society Laboratories (AGS)
- International Institute of Gemology (IGI)
Wer so richtig tief in das Thema einsteigen möchte, findet auf dieser Website Unmengen hervorragender Infos:
Konfliktfreie Brillanten
Konfliktdiamanten – auch Blutdiamanten genannt – sind Diamanten, die unter menschenrechtsverletzenden Umständen geborgen und zur Finanzierung von Armeen sowie Kriegen verkauft werden.
Da man den Diamanten ihren Ursprung nicht ansehen kann, wurde durch den Kimberley Prozess von der Diamantindustrie eine Zertifizierungsmethode entwickelt, die den Anteil von Blutdiamanten am Weltmarkt wesentlich verringert hat.
Dabei wird der Weg der Rohdiamanten vom Abbau bis zum Export strengstens kontrolliert und verfolgt. Nur in einem unzerstörbaren Behälter, der mit einem Zertifikat versehen wird, dürfen fortan Diamanten importiert und exportiert werden.
Zwar erhält der Käufer kein Zertifikat über die Herkunft des Diamanten, aber namhafte Juweliere und Schmuckhersteller kaufen ihre Diamanten ausschließlich bei Händlern, die sicherstellen, dass die Diamanten konfliktfrei sind.
TIpps
Unechte Brillanten: Zirkkonia oder Moissanit
Das sind die Alternativen zu echten Brillanten
Zirkoniabrillant: Der beliebte Schmuckstein
Zirkonia ist ein künstlich hergestellter Schmuckstein aus Zirconiumdioxid, der im letzten Jahrhundert entwickelt wurde. Als Diamantimitation sind Zirkoniasteine sehr beliebt – vor allem mit Brillantschliff.
Ein in Perfektion geschliffener Zirkonia kommt dem Diamantglanz sehr nahe. Sieht man sich Zirkonia-Brillanten jedoch im direkten Vergleich zu Brillanten an, stellt man fest, dass sie mit dem Glanz und dem Strahlen eines echten Brillanten eben doch nicht mithalten können. Auch ihre Härte ist mit 8,5 lange keine Alternative zu einem Diamanten, der mit einem Mohs-Wert von 10 zu den härtesten Mineralien.
Moissanit Brillanten
In einem Meteoriten wurde 1893 ein Mineral entdeckt, das ebenfalls als Ersatz für Diamanten verwendet wird.
Mit einer Härte von 9,5 und seiner dem Diamanten ähnlichen kristallinen Struktur ist es ein echter Ersatz für Diamanten, obwohl er nicht oft zu finden ist.
Aber wo ein Diamant glänzt, erscheint die Lichtbrechung des Moissanit-Brillanten eher trüb und hat bei natürlichem Licht sogar einen nicht so schönen grauen oder grünen Schimmer.
Alle Tipps für die Auswahl des richtigen Edelmetalls für euer Schmuckstück
Erfahrt, was das optimale Schmuck-Material ist, welche Eigenschaften und Vorteile welche Edelmetalle haben und welche Farben es gibt.
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