Eines ist für viele Paare schon vor der Hochzeit klar: Für die weitere Familien- und Lebensplanung folgt nach der Hochzeit der Hausbau oder der Hauskauf.
Deshalb haben wir euch hier ein paar hilfreiche Tipps zusammengestellt, um euch zu verraten, wann der beste Zeitpunkt dafür ist, wie ihr nach der Hochzeit sparen könnt und wo ihr hilfreiche Tipps finden könnt.
Hausbau nach der Hochzeit
Steuerentlastung durch die Ehe nutzen
damit garantiert nichts schief geht
Auch wenn es für viele ein Relikt aus vergangenen Zeit ist, solltet ihr euch auf jeden Fall die Optionen des Ehegattensplittings ansehen. Denn bei der Einkommensteuererklärung können Ehepaare durchaus eine Menge Geld sparen und so ihr Haus ohne großen Verzicht finanzieren.
Denn während Alleinstehende nach dem Grundtarif besteuert werden, können sich Ehepaare gemeinsam nach dem günstigeren Splittingtarif veranlagen lassen. Und das lohnt sich richtig, wenn ein Ehepartner ein wesentlich höheres Einkommen hat.
Die Rechnung ist ganz einfach:
Eure Einkommen werden addiert und anschließend halbiert (gesplittet). Daraus ergibt sich, dass der Ehepartner mit dem niedrigeren Einkommen geringfügig mehr Steuern zahlt. Auf der anderen Seite wird jedoch der Partner mit deutlich höherem Verdienst deutlich entlastet. Und dadurch spart ihr.
Fazit: Je größer die Einkommensdifferenz, desto größer ist der finanzielle Vorteil.
Hausbau nach der Hochzeit
Hausbau oder -kauf vor oder nach der Hochzeit?
damit garantiert nichts schief geht
Wenn ihr beide das gleiche Vermögen in die Ehe mitbringt, braucht ihr euch über diesen Punkt keine Gedanken machen und müsst lediglich darauf achten, dass ihr beide gleichberechtigt im Grundbuch steht.
Kniffliger wird es, wenn einer von euch deutlich mehr Geld einbringt und dies auch für den Hausbau nach der Hochzeit einsetzen möchte.
Dann solltet ihr unbedingt vor oder kurz nach der Hochzeit einen Ehevertrag abschließen, der die Vermögenswerte im Falle einer Scheidung regelt. Denn sonst wird der Anspruch auf diesen Betrag wegen des Zugewinnausgleichs halbiert.
Zugewinnausgleich leicht erklärt
Anna und Max planen sowohl ihre Hochzeit als auch den Bau ihres Hauses. Max hat in seiner Junggesellenzeit 100.000 € ansparen können und möchte diesen Betrag für das Grundstück einbringen. Anna hat keine Ersparnisse, die sie beisteuern kann.
Das Paar lässt sich beim Kauf des Grundstücks gleichberechtigt ins Grundbuch als Eigentümer eintragen.
Bei der Bank haben sich die beiden bereits über eine Finanzierung des Hausbaus informiert und die Zusage für 250.000 € erhalten.
Die Ehe scheitert nach einigen Jahren und das Haus wird verkauft.
Zu diesem Zeitpunkt haben sie bereits einen Teil des Immobilienkredits getilgt und damit während der Ehe ihr gemeinsames Vermögen erhöht.
Abzüglich des Restkredits erhalten die beiden 250.000 € beim Verkauf ihres Hauses. Aber wer erhält nun wie viel vom Verkauf des Hauses?
Hier zwei Beispiele, die deutlich machen, wie sich die Ehe rechtlich auswirkt und warum ihr unbedingt einen Ehevertrag benötigt oder die Eigentumsverhältnisse notariell regeln müsst:
1 | Zuerst geheiratet dann Haus gebaut/gekauft
Davon erhält Max die 100.000 € seines Anfangsvermögens plus 75.000 € vom Zugewinn. Anna erhält durch den Zugewinnausgleich 75.000 €.
1 | Zuerst Haus gebaut/gekauft dann geheiratet
Jetzt verhält sich die Sache schon ganz anders.
Da die beiden mit gleichem Anteil im Grundbuch stehen, gehen sie mit einer Immobilie in die Ehe. Das bedeutet, sie haben nach der Scheidung ein gleich großes Anfangsvermögen.
Also erhalten Max und Anna jeweils 125.000 € vom Verkauf ihres Hauses.
Hausbau nach der Hochzeit
Hilfreiche Tipps für Hausbau & Hauskauf
damit garantiert nichts schief geht
Habt ihr alle Vermögenswerte geklärt, sind jetzt noch ein paar Tipps zum Bau oder Kauf eures Traumhauses wichtig:
1 | Tipps für den Hausbau
Ein Haus zu bauen ist eine große Sache!
Denn zum einen müsst ihr euch auf dem Papier entscheiden, wie ihr in den künftigen Jahren eures Lebens in diesen Räumen wohnen möchtet. Und das ist so schwierig wie der Blick in die Glaskugel.
Zum anderen müsst ihr – wenn ihr nicht gerade selbst täglich am Bau arbeitet – Profis finden, denen ihr zu 100% vertrauen könnt, euer Haus fachgerecht zu bauen, um später kein böses Erwachen zu erleben.
Das bedeutet, ihr müsst auch in der Lage sein, den Rohbau von der Bodenplatte bis zum Schornstein so gut es geht überwachen zu können.
Und wenn man damit keine Erfahrungen hat, kann das ganz schön nervenaufreibend sein, weil schwarze Schafe unter den Handwerker Hausbauern ein X für ein U vormachen.
Deshalb ist es sinnvoll, entweder einen Architekten mit der Überwachung zu beauftragen, den Bau in verschiedenen Phasen von einem Gutachter beurteilen zu lassen oder sich vorab hilfreiche Tipps von Experten zu holen.
2 | Tipps für den Hauskauf
Beim Hauskauf ist es einfacher, die Räume und die Ausstattung beurteilen zu können. Aber auch hier liegt der Teufel im Detail.
Denn unabhängig vom Alter des Hauses müsst ihr die Wasser- und Stromleitungen auf ihren Zustand überprüfen und zusätzlich die grundsätzliche Bausubstanz beurteilen.
Deshalb ist es auch hier ratsam, sich vor dem Kauf die Hilfe von Gutachtern oder Architekten zu holen, um erst beim Bewohnen auftauchende Überraschungen zu vermeiden.
Weitere Tipps zu Finanzen vor und nach der Hochzeit
Hier findet ihr hilfreiche Tipps für die Finanzplanung, damit ihr sorgenfrei in die Ehe starten könnt:
→ Hochzeitskredit: Ja oder Nein?
→ Budgetplanung Hochzeit: Was kostet eine Hochzeit wirklich?
→ Ehevertrag: Wann ist er sinnvoll?